Niederfeldchronik von O. Thiele und F. Emig
Niederfeld-Chronik 1933-1983
von O. Thiele und F. Emig
Niederfeld, ein Exerziergelände der ehemaligen französischen Besatzungsmacht nach dem ersten Weltkrieg, 4 Meter tiefer gelegen als das südlich angrenzende Hochfeld, wurde Bauland. Trotz ungünstiger Voraussetzungen, die Straßen liegen nur etwa 75 cm über dem höchsten Grundwasserstand, die Kellerböden sogar noch wesentlich darunter, wurde bereits am 4. April 1932 mit dem Bau der ersten Siedlungshäuser begonnen. Kinderreiche Familien und Arbeitslose waren die bevorzugten Bewerber für die Siedlerstellen, die aus einem 1 1/2 stöckigen Einfamilienhaus, Stallung und Garten bestanden. Gebaut wurde gruppenweise, d. h. immer 8-10 Familien hatten gemeinsam ihre Häuser zu bauen, die dann nach Fertigstellung auslost wurden. Niemand wusste also im Voraus, welches Haus einmal ihm gehören würde und so war sichergestellt, dass die Arbeiten gleichmäßig ausgeführt werden konnten. Jede Familie hatte einen Mann für die Baugruppe zu stellen und mindestens 960 Arbeitsstunden waren von jeder Siedlerfamilie zu erbringen.
Die Grundsteinlegung erfolgte auf dem Grundstück Schreberstraße 18/20 (Haaf/Herbst) für die erste Siedlergruppe mit den Familien: Haaf-Herbst, Wilding-Knöringer, Endlich-Moll, Eder-Schönung, Knoll-Kaus und Marx-Kottmann, die also die ersten 6 Doppelhäuser bauten, welche dann zum Teil, einige Tage vor Weihnachten 1932, bezogen wurden. Viele weitere Gruppen nahmen ihre Bautätigkeit, in den verschiedenen Straßen der Siedlung auf und konnten dann 1933, 1934 usw. ihre Häuser fertigstellen, auslosen und beziehen. Das Doppelhaus Eder-Schönung war zum Musterhaus erklärt und am 21.12. 1932 bezogen worden. Für alle mit dem Siedlungsbau zusammenhängenden organisatorischen Maßnahmen und die Bauaufsicht zeichnete die von der Stadtverwaltung Ludwigshafen eingesetzte Bauleitung, Herr Frank und Herr Hilzendegen, verantwortlich. Ihr Baubüro – eine Holzbaracke – befand sich zunächst auf dem Gelände der heutigen Fuggerstraße, später an der Ecke Niederfeld- und Damaschkestraße und am Ende der Bautätigkeit in der Nachtigalstraße. Da ja noch keine befestigten Straßen vorhanden waren, mussten die Baumaterialien, Gerüste, Gerätschaften und Bauholz mit Loren transportiert werden. Während der Bauzeit wurden die Siedler mit Essen aus der Volksküche – Thermobehältern – versorgt, wobei auch ihre Kinder oftmals noch mitversorgt worden sind. Das kostbare Baumaterial musste von einem Nachtwächter bewacht werden, der nicht selten, durch geschicktes Ablenkungsmanöver, einiger Stücke beraubt wurde. Die Nachtwachen wurden verdoppelt und die „Selbstversorgung“ mit Baumaterial lief nur noch über den legalen Weg.
Die einzelnen Baugruppen waren in friedlichem Wettstreit bemüht, ihre vorgegebenen Fertig-Termine einzuhalten. Über sechs Jahre erstreckte sich die Bauzeit, dann flaute sie 1938 ab und wurde 1939 bei Kriegsausbruch völlig eingestellt. Es gab immer noch keine Müllabfuhr. Da die Häuser meist mit ihren Kellerböden unter der oberen Grenze des Grundwasserspiegels standen, hatten viele Siedler oft Wasser in ihren Kellern. Sie halfen sich, indem sie die Fundamente außen freigruben, wasserfest verputzten, mit einem Teeranstrich versahen und die Kellerböden aufbetonierten. Nachdem sich das Grundwasser sehr stark abgesenkt hat, gibt es dieses Dilemma nicht mehr.
Die Siedler erhielten Von der Stadt Ludwigshafen bei ihrem Einzug in die Siedlerstellen zunächst einen Pachtvertrag auf Probe. Während im 1. Jahr nur Starterleichterung, keine Miete zu zahlen war, betrug die Miete ab dem 2. Jahr, je nach Haustyp, denn es gab große und kleine Typen, zwischen 12,- und 14,- Reichsmark je Monat. Nach einiger Zeit, meist 2-3 Jahren, wurden die Siedlerstellen als Eigentum, mit Erbbaurecht für die Grundstücke überschrieben, sofern die Siedler sich bewährt hatten. Die Siedlerstellen waren damals auch an das Reichsheimstättengesetz gebunden. Die Überschreibungsverträge brachten einige Auflagen mit sich. So waren zum Beispiel die Straßenbauvorlagen in Höhe von 220,- Reichsmark zu bezahlen. Auf jeder Siedlerstelle durfte nur eine Hauskatze gehalten und streunende Katzen mussten eingefangen und beim Tierschutzverein abgeliefert werden. Im Interesse des Vogelschutzes konnte sogar die Abschaffung einer Katze verlangt werden.Natürlich war mit dem Hausbau nicht alle Arbeit getan. Die Stallung für das Kleinvieh war noch auszubauen, den Hühnerhof galt es zu errichten, Brunnen mussten gebohrt, die Brunnentröge gebaut werden und nicht zu vergessen die Sicker- und Jauchegruben, die bei keinem Haus fehlen durften, denn es gab ja keine Kanalisation. Auch befestigte Straßen gab es noch nicht, die „Straßen“ waren wie freies Feld zwischen Häusern und eine Verbindung zu anderen Stadtteilen, geschweige der Stadt gab es auch nicht. Bei Regen verwandelten sich die Straßen in „Schlammbäder“. Kein Wunder, dass besonders bei den Frauen die Freude über ein eigenes Häuschen mit Garten, Hühnern, usw., ob dieser Abgeschiedenheit zunächst einmal etwas getrübt wurde. In der Fuggerstraße entstanden gleichzeitig die ersten Privathäuser und damit auch die ersten Geschäfte, das Lebensmittelgeschäft Kropp sowie die Bäckerei Hauser, später Gugholz.
Es folgten das Fahrradgeschäft Hartinger, Kurzwarengeschäft Zinser, der Friseur Thiele, Eier, Butter, Käse, Milch-Wentz, die erste Gaststätte „Die Laube“ (Fam. Jung), die Metzgerei Wünstel, eine weitere Gaststätte „Der Stengelhof“ (Fam. Stengel), noch eine Bäckerei (Fam. Kappes) und eine Metzgerei (Fam. Schierle), ebenso die Lebensmittelgeschäfte Geisinger, Rösch, Hoffmann, Schuhgeschäft Krambrich und die Schuhmacherei Stärck und Lex, die Obst- und Gemüsehandlungen Löb und Krauß, Schreinerei Mücklisch, Baugeschäft Wilding und später Schuster, die Kohlenhandlung Kropp und die Sattlerei Trauth.
Die Siedlung war bis Mitte der 30er Jahre groß geworden, es gab etwa 550 Siedlerstellen mit ca. 2500 Einwohnern, die sich durch die vorgenannten Geschäfte mit dem Lebensnotwendigsten versorgen konnten. Zu diesem Zeitpunkt gab es schon die mit Schotter befestigten Straßen und an den Straßenkreuzungen jeweils eine Beleuchtung. Wer nach Mundenheim wollte, musste immer noch quer übers Feld bis zum Kapellchen, dort die schmutzigen Schuhe abstellen, die mitgebrachten sauberen Schuhe anziehen und weiter ging es bis zum Schwanen. Der Weg in die Gartenstadt, entlang dem Schießbuckel, auf dem sogenannten schwarzen Weg und über die Raschigstraße, war auch nicht gerade kurz. Besonders die Schulkinder hatten einen weiten Weg. Während die Kleinen zur Hochfeldschule laufen mussten, hatten die Älteren den Weg bis zur Schillerschule in Mundenheim zu machen.
Die Siedlerfamilien hatten sich eingewöhnt und ein eigenes Gemeinschaftsleben aufgebaut, das sich in der Hauptsache für Familie und Siedlerstellen abspielte. So war denn auch die ganze Familie mit eingespannt in der Versorgung von Haus, Garten, Hühner, Enten, Gänse, Hasen, Ziegen und sogar Schweinen. Galt es doch den Garten zu bestellen, genügend Futter für das Kleinvieh zu beschaffen, damit die oft großen Familien, sowohl mit Obst und Gemüse, als auch mit Fleisch versorgt waren. Dass die Kinder zur Gartenarbeit und zum Futterholen herangezogen werden mussten, lag klar auf der Hand. In den Vorgärten der Siedlerstellen waren durch die Stadtgärtnerei Obstbaumpflanzungen vorgenommen worden.
Da gab es Straßen mit Kirschbäumen, Äpfel- und Birnbäumen. Kein Wunder, wenn die Bäume in Blüte standen, dass es ein prächtiger Anblick war und viele Städter zur Siedlung kamen, um diese Blütenpracht zu sehen. Die Siedler richteten sogar 1949-51 immer zur Blütenzeit ein Blütenfest aus, das großen Zuspruch hatte. Der damals bereits bestehende Siedlerbund versorgte die Siedler mit Torf-, Dünge- und Futtermittel und stand ihnen in Obst- und Gartenbaufragen beratend zur Seite.
Auch existierte zu dieser Zeit ein Kleintierzuchtverein, der sich insbesondere um Hasen- und Hühnerzucht seiner Mitglieder annahm. Es gab wohl kaum eine Siedlerstelle, die keine Hasen und Hühner hielt, bei vielen konnte man sogar bis zu 50 und mehr Hasen zählen. Einen Ziegenzuchtverein gab es auch, denn einige Siedler hielten sich die Kuh des kleinen Mannes, nämlich eine Ziege. Natürlich wurden auch Ausstellungen mit den Zuchttieren durchgeführt, wobei die besten Exemplare von einer Jury benotet und mit Preisen ausgezeichnet wurden.
Je besser die Gärten bestellt wurden, desto mehr konnte geerntet werden. Den ganzen Sommer durch gab es genügend Salate- und Gemüsesorten, frisch vom Garten auf den Tisch, wobei die damalige Art der vorherigen Düngung aus der Jauchegrube, niemand gestört hat. Dass die gesamte Nachbarschaft durchs Puhlen für ihren Geruchsinn auch etwas mit abbekam, störte ebenso wenig. Selbstverständlich sorgten die Siedler auch gut für die Winterzeit vor. Die sogenannte Einmachzeit war besonders für die Frauen nicht leicht. Allein die Zubereitung der vielen Obst- und Gemüsesorten zum Einkochen nahm schon lange Zeit in Anspruch und dann das Einkochen selbst, oft bei großer sommerlicher Hitze, na das war schon ein Stück Arbeit, die sich jedoch in den Wintermonaten auszahlte.Die Siedlung hatte übrigens schon mehrere Namen, bei der Gründung war es die Randsiedlung, danach die Adolf-Hitler-Siedlung, nach dem Krieg erfolgte die Umbenennung in Niederfeldsiedlung und heute spricht man nur noch ganz einfach von Niederfeld, einem Ortsteil, der wie Hochfeld zur Gartenstadt gehört. Die Jugend hatte lange Zeit ihre eigene Bezeichnung für ihr Wohnviertel, sie sprach von der „Randfitz“.In Niederfeld gab es aber auch eine ganze Reihe markanter Punkte. So der Schießbuckel, das Licht-Luft, der Entenweiher, die kleine Blies sowie die große Blies und das Maudacher Bruch. Besonders die Jugend machte sich all diese Orte in mannigfaltiger Weise zu Nutzen.Vom Fußballspielen über Baden, Schlittenfahren, Schlittschuhlaufen, Straßenkämpfen und anderes reichte die Palette ihrer Tätigkeiten.1939 kam der Krieg, auch Niederfeld blieb nicht verschont, viele Häuser wurden zerstört. Einmal fiel in der FuggerstraBe eine 16 Zentner-Bombe und ein Teil der Fugger- und Schreberstraße musste vorübergehend geräumt werden. Die letzte noch sichtbare Erinnerung an schreckliche Kriegsjahre ist der Bunker – ca. 1500 Menschen fassend – an der Niederfeldstraße.Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau der beschädigten und zerstörten Häuser, oft unter schwierigsten Umständen, denn Baumaterial war lange Zeit – bis zur Währungsreform jedenfalls – sehr knapp.
Aber nicht nur der Wiederaufbau beschäftigte die Gemüter, sondern die katastrophalen Straßen- und Abwasser-Verhältnisse veranlassten die Bewohner von Niederfeld in Bürgerversammlungen auf den Bau von Kanalisation sowie den Ausbau der Straßen zu drängen. Man sprach zeitweise vom vergessenen Dorf, denn den Behörden waren ja die Verhältnisse in Niederfeld hinreichend bekannt.Zu dieser Zeit begann eine neue Gruppe „Junges Volk“ in der neuen Nachtigalstraße zu bauen. Der 1. Spatenstich erfolgte am 6. Mai 1949 und bereits am 27. September 1949 war Einzug ins 1. fertiggestellte Haus, das der Fam. Horter gehörte. Der 2. Bauabschnitt begann am 21.9.1951 mit dem Haus der Fam. Lanzer, die im Frühjahr 1952 ebenfalls einziehen konnten.
Weitere Bauabschnitte folgten 1952-1954 in der Niederfeld- und der Petersstraße. Das bebaute Gelände war kirchliches Eigentum, das den Siedlern im Erbbaurecht überlassen wurde. Die „Siedlung junges Volk“ wie sie genannt wurde, hat sich schon vor Jahren aufgelöst. Übrigens nannte man diesen Teil der Nachtigalstraße voller Spott „Seestraße“, da nach starken Regenfällen in der Straße das Wasser stehenblieb und nicht abfloss.
Auch die Kirchen wurden aktiv. Schon 1947 bauten die Katholiken eine Baracke zur Notkirche aus und 1956 konnten sie ihre St. Hildegard-Kirche einweihen. Eine evangelische Notkirche wurde ebenfalls in einer Baracke 1951 eingerichtet, während die Johanneskirche 1958 eingeweiht werden konnte. Beide Kirchengemeinden haben auch schon sehr früh Kindergärten unterhalten, die stark besucht waren.
Am 17.9.1951 erfolgte der 1. Spatenstich für die Niederfeldschule, die nach ca. 1 1/2jähriger Bauzeit ihrer Bestimmung übergeben wurde. Viele Schulkinder hatten jetzt wenigstens keinen so weiten Schulweg mehr, doch leider entstand ein neues Zeitübel, die Konfessionsschulen, doch auch dies ist ausgestanden. Neue Bauwillige interessierten sich für Bauland in Niederfeld, die GAG. In den 50er und 60er Jahren entstanden an der Nordseite der Siedlung in mehrgeschossigen Häusern der GAG viele neue Wohnungen. Etwas später wurde das Mosch-Hochhaus, für 99 Parteien errichtet.
Nicht nur Wohnhäuser sind gebaut worden, sondern in der Ortsmitte, also der Niederfeldstraße, entstand in privater Initiative eine Ladenzeile mit verschiedenen Geschäften, Metzgerei Ohnsmann, Salon Ecker, Bäckerei Seibold, einem Schreibwarengeschäft, einer Reinigung, einem Lebensmittelhaus und der Stadtsparkasse Ludwigshafen, sowie einer Reihe von Wohnungen.
Es war eigentlich schon wie ein kleines Wunder anzusehen, dass ab 1.10.1941, also während des Krieges, die Bus-Endhaltstelle in die Niederfeldsiedlung, Ecke Niederfeld- und Lüderitzstraße, verlegt wurde. Endlich also Verbindung zur Stadt, doch wer erinnert sich wohl nicht an den Ärger an der Busumsteigestelle Mundenheimer Bahnhof? Der Siedler-Bus kam an und der Anschlußbus zur Stadt fuhr ab! Oder man rannte über die Fußgängerbrücke zur Straßenbahn und auch sie zeigte die Schlusslichter. Auch umgekehrt verlief die Umsteigerei nicht anders und als Wartezeit mussten 20 Minuten in Kauf genommen werden. Übrigens, später war die Ecke Niederfeld- und Damaschkestraße Busendhaltestelle. Der Wunsch der Niederfelder Bürger nach einer direkten Verbindung in die Stadt rückte mal wieder in weite Ferne, als 1949 die Omnibusse wegen zu schlechter Straßenverhältnisse in Niederfeld nicht mehr fuhren. Der lästige Umsteigezustand war wieder Normalfall geworden.
Erst im Jahre 1962, am 30. September, wurde mit Einführung der Buslinie 54 – Niederfeld – Pfalzbau – eine direkte Verbindung zur Innenstadt hergestellt. 1963 war dann auch der Tunnel am Mundenheimer Bahnhof gebaut, so dass die Busse den beschrankten Bahnübergang nicht mehr passieren mussten. Damit war dann auch das verkehrstechnische Problem Niederfeld endgültig gelöst.Durch die von der GAG im Bereich der Kallstadter-, Banater- und Karlsbader Straße errichteten Wohnblocks stieg die Anzahl der Haushaltungen in Niederfeld auf 1700. Gleichzeitig änderte sich aber auch, durch den Einstieg der verschiedenen Baugesellschaften, der ursprünglich vorgesehene Dorfcharakter zu einem in Mischbauweise gewachsenen Ortsteil, zumal auch die Siedler selbst, für ihre inzwischen erwachsenen und wohnungssuchenden Kinder, große Anbauten an ihre Siedlerhäuser erstellten. Überhaupt die in Niederfeld verwirklichte Struktur der Mischbauweise hat ganz wesentlich zur Veränderung des anfänglichen Dorfbildes beigetragen. Nachdem dann Mitte der 60er Jahre, nach vielen Bürgerversammlungen und langen Wartejahren, Niederfeld endlich Kanalisation erhielt, die Straßen großzügig ausgebaut und mit reichlicher Beleuchtung versehen wurden, war es ein fast perfekter Ortsteil geworden. Seit vielen Jahren gibt es auch ein Postamt, zuerst in der Wißmannstraße, mit Frau Gummersheimer als Posthalterin und später in der Niederfeldstraße neben der Metzgerei Bauer, mit den Nachbargeschäften Salon Thiele und Drogerie Friedmann. Zwei Telefonhäuschen stehen in der Niederfeldstraße.
Auch für die Kinder ist gesorgt worden. Ein Spielplatz an der Nachtigalstraße lädt zum Spielen ein, doch leider wird er nur sehr wenig von Kindern benutzt, schade! Desweiteren gibt es auch einen Bolzplatz hinter dem Bunker und angrenzend an die Fuggerstraße liegt die Bezirkssportanlage mit insgesamt 5 Sportfeldern, die Sportvereinen und Schulen zur Verfügung stehen.
Die ärztliche Betreuung in Niederfeld übten meist die Frau Dr. Haas und Sanitätsrat Dr. Weber aus, die anfangs ihre Patienten noch per Fuß oder aber mit dem Fahrrad aufsuchen mussten. 1952 eröffnete Frau Dr. Bumb die erste Arztpraxis der Siedlung in der Nachtigalstraße, die anfangs der 80er Jahre von Dr. Grieger und seinem Mitinhaber Dr. Lutz übernommen wurde und sich jetzt in der Peterstraße befindet. Aber auch ein Zahnarzt gründete 1952 seine Praxis in der Niederfeldstraße, nämlich Dr. Calam, der dann in sein neu erbautes Haus in der Petersstraße übersiedelte. Mitte der 70er Jahre hatte Niederfeld sogar mit Dr. Klumpen einen Internisten angezogen, der seine Praxis in der Lüderitzstraße errichtete. Zugleich öffnete die Massagepraxis Schneider im vorgenannten Haus seine Pforte und die Fußpflege Wolf gibt es seit geraumen Jahren auch. An der Ecke Niederfeld- und Wißmannstraße führt Frau Dr. Gotthold nun schon seit 1966 ihre Apotheke. Insgesamt gesehen also eine recht gute gesundheitliche Versorgung in Niederfeld.
Die älteren Bürger wurden ebenfalls nicht vergessen, denn seit 1970 gab es eine Altentagesstätte im Siedlerheim, die jedoch in den neuerstellten Erweiterungsbau am Siedlerheim verlegt und am 13. 4. 1983 durch den Herrn Oberbürgermeister Dr. Werner Ludwig eingeweiht wurde. Die Kellerräume des Erweiterungsbaues, den die Stadt Ludwigshafen erstellt hat, sind von 3 Vereinen ausgebaut worden und stehen diesen Vereinen auf die Dauer von 25 Jahren zur Nutzung zur Verfügung.
Am 1.6.1976 konnte Ortsvorsteher Franz Wolf den ersten Wochenmarkt in der Niederfeldstraße, zwischen Fugger- und SchreberstraBe eröffnen. Der Markt hatte guten Zuspruch, ist aber mehr in den Mittelpunkt der Siedlung, auf den Parkstreifen vor dem Siedlerheim, verlegt worden. Es darf auch noch erwähnt werden, dass viele Bewohner der GAG-Wohnblocks in der angrenzenden Gartenanlage „Wiesengrund“ einen Garten bewirtschaften und damit sich nicht nur einen Ausgleich zum täglichen Stress beschaffen, sondern auch frisches Obst und Gemüse verzehren können.
Vereinstätigkeiten gibt es hier am Ort reichlich. Zwei Vereine besitzen seit 1952 ein eigenes Vereinsheim. Die Siedlergemeinschaft Niederfeld das Siedlerheim und der VSK Germania das Sportheim am Heuweg. Beide Vereine stellen ihre Räumlichkeiten den übrigen Vereinen bei Bedarf gerne zur Verfügung. Alle Vereine und auch die Kindergärten beteiligen sich jährlich an dem zur Tradition gewordenen Sommertagszug, der 1984 zum 15. mal stattfand.
Ein begehrtes Wohngebiet!
Die Niederfeldsiedlung hat sich mit über 1700 Haushalten, über 5000 Einwohnern, 2 Kirchen, 2 aktiven politischen Parteien, 2 Kindergärten, 1 Grundschule, 1 Postamt, 2 Banken, einem Einkaufszentrum und mehreren anderen Geschäften, 5 Gaststätten, sowie dem außerordentlich aktiven Vereinsleben, zu einem ansehnlichen, respektablen Stadtteil gemausert, der ihn mit all seinen Vorzügen und Nachteilen, zu einem attraktiven und begehrten Wohngebiet macht. Wen wundert es, wenn viele Bürger unserer Stadt Frühlings- und Sommermonate nutzen, der blühenden Niederfeldsiedlung mit ihrem hohen Freizeitwert einen Besuch abzustatten?